...es gibt immer eine Lösung!


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Aufregendes

Und irgendwann sind auch mal klare Worte sinnvoll über:


  • Selbsternannte Experten, die Begriffe nach eigenem Gutdünken verwenden und persönliche Erfahrungen zum Standard erheben
  • Autoren, die aus mir unerfindlichen Gründen Hochsensible in Schubladen stecken und mit viel zu vielen Labels etikettieren, so dass sie dort bitte schön auch hocken bleiben
  • Coaches, die ihre Werke für ein Geschenk halten und völlig respektlos Werbung betreiben, um dann wie bockige Kinder zu reagieren, wenn man ihnen dieses in der eigenen Umgebung verwehrt
  • Pathologisierende Psychologen, die scheuklappenmäßig auf ihre ICD-Bibel schwören und Hochsensibilität mit Hypersensibilität gleichsetzen
  • Heilende Dienstleister, die eine ganz eigene Art der Interpretation haben, ihre Methode für die einzig wahre halten und damit vorab klarstellen, dass ein Misserfolg dem Kunden anzulasten ist
  • Esoteriker, die als einzige die Welt verstehen, jeder Diskussion aus dem Weg gehen und sich über andere erheben, weil diese noch nicht so weit sind
  • Prominente Adlige, die öffentlich hochsensible Engelschulen betreiben und sich diese gut bezahlen lassen
  • Empathen, die vor dem hochtoxischen Giftfläschchen aller Energievampire warnen und von anderen Empathie einfordern, um dann ganz empathiebefreit beleidigend zu werden und unreflektiert von dannen zu ziehen
  • Ego-zentrische Gruppenadministratoren, die ihre Macht missbrauchen und andere vorführen und entmündigen und dabei das eigentliche Ziel aus den Augen verlieren
  • Hochsensible, die als Einzige die Welt verbessern, wenn sie nicht gerade von Narzissten heimgesucht werden, während Nicht-Hochsensible abgestumpft noch in Höhlen hocken und von dort ganz oberflächlich die Erde zerstören

Liebe Experten!

Es gibt sie – eine wissenschaftliche Basis inklusive einer Definition von Hochsensibilität, auch wenn noch vieles offen ist. Man muss nur wollen.

Andere Sichtweisen sind immer erlaubt, nur verwenden Sie dann auch andere Begriffe und verdeutlichen Sie, dass es sich um Ihre persönliche Meinung und Ihre persönlichen Erfahrungen handelt.
Kein Kölner Kneipenbesitzer würde die Behauptung aufstellen, dass alle Biertrinker am liebsten Kölsch trinken, nur weil sie es in seiner Kneipe tun.
Es ist weder nötig noch zielführend, Dinge derart zu vermischen und sie so komplizierter zu machen, als sie sind.


Liebe Autoren und Coaches!

Hochsensible sind keine unselbstständigen Opfer, denen man sagen muss:

du bist so begabt und kannst so toll laufen – lauf los!
Aber es gibt nur wenige Wege, die für dich geeignet sind.
Pass auf den Bordstein auf. Geh lieber woanders her, sonst stolperst du.
Und am Zebrastreifen warte lieber, bis kein Auto kommt, damit du sicher vor den Rüpeln und deiner mangelnden Entscheidungsfreude bist.
Geh niemals irgendwo hin, wo andere Menschen sind, denn die würden dich überfordern.
Wenn ein LKW an dir vorbei fährt, ruh dich lieber erst aus, damit du dich erholen kannst.
Lass dich nicht in ein Gespräch verwickeln, denn das würde dich sowieso nur langweilen.
Wenn du an eine Brücke kommst, konzentriere dich, sonst wird dir schwindelig.
Und wenn es windig ist, komm schnell nach Hause, denn sonst erkältest du dich.
Und nun lauf – oder soll ich lieber mitkommen?

Ob Sie es glauben oder nicht – Hochsensible sind eigenständige Wesen, die auch in unserer heutigen Welt absolut überlebensfähig sind.
Hochsensible haben auch keine Sehnsucht nach dem Mutterleib und können durchaus toughe Manager werden – warum auch nicht?
Und Nicht-Hochsensible sind nicht die empathiebefreiten, rücksichtslosen und oberflächlichen Umweltzerstörer, wie Sie sie gerne mal darstellen. Diese Menschen gibt es auch – sowohl unter den HSP als auch unter den Nicht-HSP.

Als Autor oder Coach haben Sie eine Verantwortung – Sie beeinflussen Menschen durch Ihre Aussagen, durch Ihre Haltung und durch Ihre Angebote – nehmen Sie diese ernst und berücksichtigen Sie nicht nur Ihre finanziellen Interessen. Halten Sie Neueinsteiger nicht klein und spalten Sie auch nicht HSP und Nicht-HSP in zwei Gruppen.


Liebe Psychologen!

Hochsensibilität ist weder eine psychische Störung noch eine Krankheit und hat nichts mit Hypersensibilität zu tun!
Sie haben eine fundierte psychologische Ausbildung und sind dadurch in besonderem Maße prädestiniert, adäquate Hilfestellungen zu bieten.
Erweitern Sie Ihre Kenntnisse und Ihren Horizont, indem Sie Ihre ICD-Echo-Chamber verlassen und sich für das Thema Hochsensibilität öffnen - es lohnt sich für Sie und Ihre Patienten.
Auch wenn Sie gefangen sind in Psychotherapierichtlinie, Klassifizierungspflicht, Dokumentationszwang, Effektivitätskontrolle und vielem mehr, gibt es sicher Wege, beides miteinander zu vereinen. Im Zweifel gehen Sie zunächst von einer gesunden Psyche aus, die vielleicht nur etwas Aufklärung benötigt. Der pathologische Weg ist damit nicht versperrt, sondern kann immer noch als nächstes beschritten werden.


Liebe heilende Dienstleister!

Ihre Methoden mögen eine fundierte Basis haben oder auch nicht – es sind nur Optionen, die Sie potenziellen Kunden anbieten und können niemals ein Allheilmittel sein.
Nehmen auch Sie Ihre Verantwortung Ihren Kunden gegenüber ernst und verschlimmern Sie nicht noch die Lage, indem Sie Behauptungen aufstellen, die jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehren oder indem Sie Ihre Methode über das Wohl Ihres Klienten stellen.
Respekt ist übrigens etwas, was man gerne allen erweisen darf – auch als Dienstleister.


Liebe Esoteriker!

Indigo-/Kristallkinder, Neugeborenen-Ich, (Re)-inkarnation, Pioniere der Feinstofflichkeit, Hellsichtigkeit, Portaltage, Chakren, Erzengel, morphische Felder – all das sei Ihnen unbenommen – hat nur nichts mit Hochsensibilität zu tun.
Ein Hang zur Esoterik ist weder ein notwendiges noch ein hinreichendes Kriterium für Hochsensibilität – vermischen Sie nicht, was nicht zusammen gehört.
Natürlich ist es schwer, Überzeugungen, die auf Glauben basieren, fundiert zu diskutieren. Stehen Sie zu Ihrer Überzeugung, aber lassen Sie auch anderen die ihrige – es ist nur fair.
Hängen Sie Ihr Wohlbefinden an Portaltage oder an die Laune von Erzengeln, bieten Sie Engelschulen, Channeling oder was auch immer an – nur akzeptieren Sie, wenn andere diese Angebote kritisch hinterfragen oder komplett ablehnen.
Eine gegenteilige Meinung ist übrigens noch lange kein Anzeichen von getriggerten Baustellen oder dem Fehlen der entsprechenden Bewusstseinsstufe.


Liebe hochsensible Weltverbesserer!

Verbessern Sie die Welt – sie hat es durchaus nötig.
Tun Sie es nach Ihren Möglichkeiten in Ihrem Umfeld nach Ihren Maßstäben, so wie es jeder tut.

Echte Weltverbesserer jammern nicht, sondern handeln und das haben Hochsensible nicht für sich gepachtet.
Nur weil jemand hochsensibel, Linkshänder, heterosexuell, blond oder hochbegabt ist, ist er kein besserer Mensch – auch nicht potenziell.
Wenn Sie noch zweifeln, denken Sie nach: es gibt ca. 1,5 Mrd. Hochsensible auf der Welt – und das nicht erst seit gestern – haben diese sich bisher zurückgehalten und zugesehen, wie andere die Welt ruinieren?
Wenn Hochsensible die fähigeren Menschen sind, warum ist dann die Welt so, wie sie ist?
Ist sie überhaupt wirklich so schlecht?
Sehen Sie überhaupt noch das Gute oder das, was sich alles schon verbessert hat?
Und sehen Sie die Welt auch so schlecht, wenn es Ihnen selbst (wieder) gut geht?


Liebe Empathen!

Empathie kann eine wunderbare Fähigkeit sein – und sie ist allen Menschen gegeben.
Empathie ist auch nicht mit Hochsensibilität gleichzusetzen.
Empathie bedeutet keineswegs, mit allen mitzuleiden oder im Kuschelmodus an der Welt zu verzweifeln.
Empathie hat Vor- und Nachteile – sie lässt uns anderen näher sein, uns aber auch von anderen abwenden. Eine wohlwollende Rationalität ist manchmal sehr viel hilfreicher als ein mitweinendes 'Ach, du Arme'.


Liebe Admins!

Es ehrt Sie, dass Sie Ihre Freizeit in dieses Ehrenamt investieren und die meisten von Ihnen tun dieses in bester Absicht – dafür haben Sie meinen Respekt.
Und es kann sicher zermürbend sein, wenn wieder und wieder Mitglieder die Regeln nicht beachten und alles in Frage stellen, was deutlich vorgegeben ist.

Inhaltliches Hinterfragen ist allerdings keine Kritik, sondern bietet die Chance der Aufklärung. Ein souveräner Admin bietet zu 'Warum'-Fragen eine Antwort statt Fragende oder Andersdenkende stumm zu schalten.
Wer Fairplay und Respekt erwartet, fährt sicher besser damit, als Vorbild zu fungieren und nicht den herrschenden Regulator geben.

Macht macht mutig, Macht macht selbstbewusst, Macht kann Gutes bewirken, Macht muss sein – Macht verschiebt aber auch den Fokus, Macht macht blind für die Bedürfnisse anderer und Macht kann einsam machen.
Manchmal ist es hilfreich, die eigene Motivation zu hinterfragen und abzuwägen, ob es den Preis wert ist. Projektion oder angestrebte Egostreichelei mögen bis zu einem gewissen Grad menschlich sein, auf Kosten anderer ist das aber weder zielführend noch nachhaltig. Die Ausübung eines Ehrenamtes allein ist noch nicht ehrenhaft.


Liebe Hochsensible!

Ja, es kann befreiend sein, endlich verstanden zu werden.
Ja, es kann hilfreich sein, dort abgeholt zu werden, wo man steht.
Ja, es kann erhebend sein, andere abzuwerten.
Ja, es kann tröstlich sein, von anderen bedauert zu werden.

Und doch ist es letztendlich Ihre Verantwortung, Ihr Leben zu gestalten.
Gründen Sie eine hochsensible Enklave, wenn Sie es für sinnvoll erachten oder wandern Sie auf eine einsame Insel aus.
Oder kommen Sie zurück in die Realität und sehen jede Begegnung als Chance - auf der anderen Seite steht immer ein Mensch mit eigenen Erfahrungen, Interpretationen und Bedürfnissen.

Kein angeborenes Temperament, Persönlichkeitsmerkmal oder keine Eigenschaft ist nur gut oder nur schlecht. Jede Situation birgt ihr eigenes Potenzial – mal verliert man, mal gewinnt man.
Die Evolution sortiert langfristig alles aus, was uns nur zum Nachteil gereichen würde. Es ist die Vielfalt, die das Leben interessant macht und uns weiterbringt.

Nur weil Sie sich persönlich in einem Artikel in Teilen wiederfinden, ist der ganze Artikel noch lange nicht gut. Achten Sie darauf, was Sie empfehlen und was Sie in welcher Form unterstützen und nehmen Sie für sich mit, was Sie weiterbringt.
Schauen Sie genau hin, was man Ihnen anbietet, wenn Sie sich Hilfe suchen – hält man Sie klein, bindet man Sie an die eigenen Produkte, findet eine Abwertung anderer statt – das alles darf nicht sein.

Hochsensibilität ist angeboren und nur ein kleiner Schuss im Cocktail der Persönlichkeit aus Genetik, Epigenetik und Sozialisation – machen wir das Beste draus.
Hochsensibilität alleine ist die Ursache für nichts – zum Glück, denn sonst könnten wir Belastendes nicht ändern.

Es gibt sie wirklich – die seriösen Autoren und Coaches mit Kompetenz, Qualitätsanspruch und Verantwortungsgefühl – finden Sie sie!
Und vielleicht setzt sich irgendwann doch ein anderer Begriff wie 'Neurosensitivität' von Dr. Michael Pluess durch – ich würde es sehr begrüßen.


Hochsensible sind keine schützenswerte Spezies von realitätsfremden Opfern mit Vorliebe für Samthandschuhe, einem Hang zum elitären Zwei-Klassen-Dünkel und Lücken in der Leistungsfähigkeit!

Für diese Erkenntnis brauche ich keinen Erzengel Gabriel.